Franz Eilhard Schulze an Ernst Haeckel, Berlin, 23. September 1892
BERLIN N., INVALIDENSTR. 43.
d. 23. Sept. 92.
Lieber Kollege!
Wollen Sie die Güte haben, mir die genaue Adresse von Mr. John Murray, unserm gemeinsamen Freunde, mitzuteilen? Ich möchte ihn bitten, mir das von den letzten englischen Expeditionen erbeutete Hexactinelliden-Material zur Untersuchung zugänglich zu machen. Zugleich erlaube ich mir die Anfrage, ob sich unter Ihren Schätzen etwas von Hexactinelliden (außer Euplectella aspergillum und Hyalon Sieboldii) findet. Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie mir solches Material zur wissenschaftlichen Untersuchung überlassen wollten. || Vor einigen Tagen hörte ich, daß für die Wiederbesetzung der zoologischen Professur in Marburg der Ihnen bekannte Prof. Hamann vom hiesigen Ministerium in Aussicht genommen ist. Da ich selbst gar keine Beziehungen zu irgend einem Mitgliede der Marburger philosophischen Fakultät habe, so erlaube ich mir, Sie zu fragen, ob Sie nicht Ihren Einfluß aufwenden wollen, damit wenigstens die Fakultät andere Leute vorschlägt. Ich selbst interessiere mich lebhaft für Heider und Korschelt, und würde Sie bitten, falls Sie nicht anderweitig engagiert sind, etwas für diese beiden durchaus tüchtigen Leute zu wirken.
Mit freundlichem Gruße
Ihr
ergebener Freund
Franz Eilhard Schulze.