Print-Edition

Inhaltlich gliedert sich die Edition in folgende große Themenkomplexe: Familienkorrespondenz, Wissenschaftskorrespondenz, Amtskorrespondenz, Verlagskorrespondenz, Korrespondenz mit Freunden und Förderern sowie weltanschauliche Korrespondenz (Briefwechsel mit Künstlern, Literaten und dem Deutschen Monistenbund). Den Auftakt bildet die Familienkorrespondenz, die geschlossen im Ernst-Haeckel-Archiv vorliegt, und mit deren Hilfe dezidiert die Persönlichkeitsentwicklung Ernst Haeckels von der Kindheit bis zum Abschluss des schulischen und beruflichen Werdegangs sowie der Gründung einer eigenen Familie nachgezeichnet werden kann.

Die als historisch-kritische Edition angelegte Ausgabe erscheint bei dem Verlag Franz Steiner in Stuttgart.

  

Reihe 1: Familienkorrespondenz

 

Die auf insgesamt 6 Bände angelegte Familienkorrespondenz Ernst Haeckels wird vollständig, d.h. ungekürzt und mit sämtlichen Gegenbriefen publiziert. Sie umspannt die Jahre von 1839-1862 und bildet damit die wichtigste Phase seiner frühen Sozialisation ab: von Kindheit und Schule über das Studium bis zum Eintritt in die wissenschaftliche Karriere. Darin eingeschlossen sind neben der Korrespondenz Haeckels mit seinen Eltern auch die mit seinem Bruder, seiner Verlobten Anna Sethe, sowie aller weiterer Mitglieder des weiteren familiären Umfeldes.

 

Band 1

 

Die im ersten Band veröffentlichte Familienkorrespondenz Haeckels enthält Briefe aus dem Zeitraum von 1839 bis 1854. Sie geben Aufschluss über das ihn prägende liberal-protestantische Milieu seines Elternhauses, aber auch über seine frühe botanische Sammeltätigkeit, die Haeckel bereits als Gymnasiast auf professionellem Niveau betrieb. Ein besonderer Schwerpunkt der Briefe liegt auf den ausführlichen Mitteilungen aus den drei Würzburger Studiensemestern, die das von Haeckel ungeliebte Studium der Medizin nicht nur anschaulich vergegenwärtigen, sondern auch belegen, dass den akademischen Lehrern Albert Kölliker, Franz Leydig, August Schenk und Rudolf Virchow eine besondere Bedeutung für Haeckels geistige Entwicklung zukam.

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Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 1: Familienkorrespondenz Februar 1839 – April 1854. Hrsg. und bearb. von Roman Göbel, Gerhard Müller und Claudia Taszus unter Mitarbeit von Thomas Bach, Jens Pahnke und Kathrin Polenz. Stuttgart: Franz Steiner, 2017, LVI, 686 S., Tafeln m. 12 s/w-Abb. und 20 Farbabb. https://doi.org/10.25162/9783515116572

Rezensionen:

Hans-Werner-Hahn (Asslar-Berghausen): Ernst Haeckel, Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Bd. I: Familienkorrespondenz. Februar 1839 – März 1854. In: Historische Zeitschrift, Bd. 307, Heft 1 (2018), S. 236–238.
[Anonym]: Haeckel, Ernst: Ausgewählte Briefwechsel. Band I: Familienkorrespondenz Februar 1839 – April 1854 (Correspondencia selecta. Volumen I familiar de febreo de 1839 a abril de 1854). In: Diálogo Filosófico, Año 34, Mayo/Agosto, II (2018), p. 290.
Robert J. Richards (Fishbein Center, University of Chicago): Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Band 1: Familienkorrespondenz, Februar 1839 – März 1854. Historisch-kritische Ausgabe. In: The Quarterly Review of Biology, Vol. 93, Number 4 (December 2018), p. 359–360.
Nick Hopwood (University of Cambridge): Ernst Haeckel: Historisch-kritische Ausgabe, Vol. 1: Familienkorrespondenz, Februar 1839 – April 1854. In: Isis, Vol. 108, Number 4, December 2018, p. 860–861.
Christiane Groeben (Stazione Zoologica Anton Dohrn, Naples): Roman Göbel, Gerhard Müller, and Claudia Taszus (eds.), Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Band 1: Familienkorrespondenz Februar 1839 – April 1854. In: History and Philosophy of the Life Sciences 41, 6 (2019), published online: 25 February 2019.
Matthias Steinbach (TU Braunschweig): „Wie man wird, was man ist.“ – Neues vom jungen Ernst Haeckel. In: Zeitschrift für Thüringische Geschichte. Bd. 72 (2018), S. 259–268.

 

Band 2

 

Der zweite Band dokumentiert mit der Familienkorrespondenz aus dem Zeitraum von August 1854 bis März 1857 die zweite Hälfte der Studienzeit Haeckels bis zu seiner Promotion in Berlin sowie die ersten größeren Reisen nach Helgoland (1854), in die Alpen (1855) und nach Nizza (1856). Während dieser Zeit wurde aus dem ungeliebten Studium der Medizin unter dem Einfluss von Johannes Müller, Albert von Kölliker und Rudolf Virchow ein mit größter Hingabe verfolgter Weg zur wissenschaftlichen Erkenntnis des organischen Lebens. Auf Helgoland entschied er sich endgültig für die Zoologie als Profession. Seine im Anschluss an die Würzburger Assistenzzeit bei Virchow ausgearbeitete Dissertation widmete er, angeregt von Kölliker, der mikroskopischen Anatomie.

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Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 2: Familienkorrespondenz August 1854 – März 1857. Hrsg. und bearb. von Roman Göbel, Gerhard Müller und Claudia Taszus unter Mitarbeit von Thomas Bach, Jens Pahnke und Kathrin Polenz. Stuttgart: Franz Steiner, 2019, LVI, 649 S., Tafeln m. 46 Farbabb. https://doi.org/10.25162/9783515116572

Rezensionen:

Christiane Groeben (Stazione Zoologica Anton Dohrn, Naples): Roman Göbel, Gerhard Müller, & Claudia Taszus (eds.), Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Band 2: Familienkorrespondenz August 1854 – März 1857. In: History and Philosophy of the Life Sciences 42, 46 (2020), published online: 12 October 2020.
Robert J. Richards (Fishbein Center, University of Chicago): Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Band 2: Familienkorrespondenz, August 1854 – März 1857. In: The Quarterly Review of Biology, Vol. 95, Number 1 (March 2020), p. 68–69.

 

Band 3

 

Die im dritten Band veröffentlichte Familienkorrespondenz von April 1857 bis März 1859 zeigt, wie Haeckel nach der Promotion seine akademische Laufbahn konsequent weiterverfolgte. Den Anfang bilden Studienaufenthalte in Prag und Wien, wo er in verschiedenen Kliniken hospitierte und bei Ernst Wilhelm von Brücke und Carl Ludwig seine physiologischen Kenntnisse vertiefte. Nach Berlin zurückgekehrt, legte Haeckel sein medizinisches Staatsexamen ab und sah sich mit dem plötzlichen Tod seines Mentors Johannes Müller konfrontiert. Durch die darauffolgende Krisen- und Findungsphase trugen ihn sowohl die beginnende Liebesbeziehung zu Anna Sethe als auch die Einflüsse der Professoren Max Schultze und Carl Gegenbaur, die ihm neue Perspektiven aufzeigten: eine längere Forschungsreise nach Italien, um sich dort Material für eine Habilitation zu erarbeiten. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit am Anatomischen Museum Johannes Müllers trat Haeckel diese schließlich im Januar 1859 an und die vorliegenden „Hesperischen Reisebriefe" begleiten ihn auf den ersten Stationen Florenz und Rom.

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Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 3: Familienkorrespondenz April 1857 bis März 1859. Hrsg. und bearb. von Roman Göbel, Gerhard Müller und Claudia Taszus unter Mitarbeit von Thomas Bach, Jens Pahnke und Kathrin Polenz. Stuttgart: Franz Steiner, 2020, XLI, 571 S., 18 s/w Abb. Frontispiz, 37 z.T. farbige Abbildungen auf 30 unpaginierten Tafeln. https://doi.org/10.25162/9783515120265

Rezensionen:

Robert J. Richards (Fishbein Center, University of Chicago): Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Band 3: Familienkorrespondenz, April 1857 bis März 1859. Historisch-kritische Ausgabe. In: The Quarterly Review of Biology, Vol. 98, Number 4 (December 2023), p. 220–221.

 

Band 4

 

Der vierte Band der Familienkorrespondenz reicht von März bis November 1859 und dokumentiert die Fortsetzung seiner Bildungs- und Forschungsreise in Italien. In Neapel versuchte er sich ein eigenständiges Forschungsprogramm zu erarbeiten, das ihm die akademische Stellung und zugleich die Heirat mit Anna Sethe sichern sollte. Nachdem dies missglückte, nutzte Haeckel den Sommer zum Wandern, Botanisieren und Zeichnen. Auf der Überfahrt nach Ischia lernte er den Marschendichter Hermann Allmers kennen und zusammen bereisten sie die antiken Ausgrabungsstätten sowie Capri und Sizilien. Ab Oktober 1859 arbeitete Haeckel schließlich intensiv in der Bucht von Messina und konzentrierte sich auf die Radiolarien, deren Bearbeitung die Grundlage für seine 1864 mit der Cothenius-Medaille der Leopoldina ausgezeichnete Monographie bilden sollte.

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Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 4: Familienkorrespondenz März bis November 1859. Hrsg. und bearb. von Roman Göbel und Claudia Taszus unter Mitarbeit von Kathrin Polenz. Stuttgart: Franz Steiner, 2023, XXXIV, 721 Seiten, 10 s/w Abb., 32 farb. Abb. https://doi.org/10.25162/9783515134965

 

Reihe 2: Wissenschaftskorrespondenz

 

Als Naturwissenschaftler und Hochschullehrer war Ernst Haeckel in ein sich beständig erweiterndes Netzwerk von durchaus nicht immer gleichgesinnten Naturforschern eingebunden. Die sechsbändige Reihe zur Wissenschaft enthält in Auswahl Haeckels Korrespondenz mit zeitgenössischen Fachkollegen, wobei der Fokus besonders auf der Geschlossenheit der Korpora und der wissenschaftshistorischen Relevanz der Briefe liegt, die ebenfalls dem chronologischen Prinzip nach angeordnet werden.

 

Band 7

 

Der erste Band der Wissenschaftskorrespondenz enthält Briefe aus dem Zeitraum von April 1858 bis Oktober 1866 und umfasst das frühe wissenschaftliche Netzwerk Ernst Haeckels. Zu diesem gehören u.a. Charles Darwin, Anton Dohrn, Carl Gegenbaur, Thomas Henry Huxley, Albert Kölliker, Eduard von Martens und Max Schultze. Die Briefe dokumentieren Haeckels Karriereweg vom examinierten Mediziner bis zum ordentlichen Professor der Zoologie. Sie geben neben Einblicken in die Lebenswirklichkeit Haeckels und seiner Korrespondenzpartner Aufschluss über die Entstehungsgeschichte seiner Arbeiten über Radiolarien (1862), Medusen (1865) und seiner „Generellen Morphologie" (1866).

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Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 7: Wissenschaftskorrespondenz. Auf dem Weg zur „Generellen Morphologie“. April 1858 bis Oktober 1866. Hrsg. und bearb. von Jens Pahnke und Thomas Bach unter Mitarbeit von Jörn Bohr und Roman Göbel. Stuttgart: Franz Steiner, 2023, XLVI, 759 Seiten, 1 s/w Abb., 41 farb. Abb., 2 unpaginierte Tafelteile je 16 Seiten. https://doi.org/10.25162/9783515134538

 

Reihe 3: Amtskorrespondenz

 

Die Korrespondenz zur amtlichen Tätigkeit dokumentiert Ernst Haeckels einzigartige Karriere, während der er sein Wirken nicht nur der akademischen Lehre und Forschung, sondern auch der wissenschaftspolitischen Durchsetzung der von Charles Darwin reformierten Evolutionslehre widmete.

 

Band 13

 

Dieser erste Band der Amtskorrespondenz handelt von Haeckels Karriereverlauf, der ihn trotz einer Reihe lukrativer Rufangebote großer Universitäten in Jena bleiben ließ, seiner Tätigkeit als Direktor des von ihm begründeten Zoologischen Instituts, seinem Wirken in akademischen Ämtern und Gremien und als Prorektor der Universität. Es wird deutlich, wie konsequent Haeckel daran arbeitete, sein Fachgebiet im Sinne der Entwicklungslehre zu profilieren, die institutionelle Infrastruktur der Zoologie auszubauen und eine große Anzahl von Schülern heranzubilden. Im Verlauf seiner fast fünf Jahrzehnte umfassenden Tätigkeit wurde er auch in wissenschaftspolitischer Hinsicht zu einer einflussreichen Persönlichkeit, die das geistige Profil der Alma mater Jenensis maßgeblich mitbestimmte und nachhaltig prägte.

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Ernst Haeckel: Ausgewählte Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Band 13: Amtskorrespondenz Universität Jena 1860-1916. Hrsg. und bearb. von Gerhard Müller und Claudia Taszus unter Mitarbeit von Roman Göbel. Stuttgart: Franz Steiner, 2022, XLVIII, 767 Seiten, 3 schw.-w. u. 36 farb. Abb., zwei unpaginierte Tafelteile zu 16 Seiten. https://doi.org/10.25162/9783515126366