Eggeling, Heinrich von

Heinrich von Eggeling an Ernst Haeckel, 27. November 1902

Jena 17/ XI 02

Hochverehrter lieber Freund!

Welch schöne Gabe sandten Sie mir in mein Krankenzimmer! Von ganzem Herzen danke ich Ihnen für diese mir zum großen Theile noch unbekannten Abhandlungen, die mir die langen Stunden kürzen werden. –

Ich sitze oder – meistens liege noch immer. Auf unseres Seidel Antrieb || hat Dr. Grohé die böse Stelle an meinem Fuß einmal ausgeschnippelt und ich harre nun mit Spannung des Ergebnisses, das sich morgen bei Abnahme des Verbandes zeigen wird. –

Noch ist meine Hoffnung nicht groß, daß ich noch einmal auf gesunde Füße kommen werde. Aber – der Mensch pflanzt ja auch am Grabe noch die Hoffnung auf!

Herzlichen Gruß und 1000 Dank

Ihr treuer Eggeling